Donnerstag, 05 November 2020 15:32

Lebensstationen


1865
Julia wird in Loosdorf / Niederösterreich als zweites von sieben Kindern der Familie Anton Ledóchowski und Josephina von Salis-Zizers geboren.

1883
Die Familie Ledóchowski zieht nach Lipnica Murowana bei Krakau um.

1886
Julia tritt ins Kloster der Ursulinen in Krakau ein. Das Krakauer Kloster ist wegen seines geistlichen Niveaus und seiner Lehr- und Erziehungsarbeit unter den jungen Frauen, die aus der Umgebung, aber auch aus weit entfernten Orten Galiziens und Russlands stammen, berühmt.

1904
Mutter Ursula wird Oberin des Klosters in Krakau.

1907
Mit dem Segen von Papst Pius X. reist sie mit zwei Mitschwestern nach Petersburg, wo sie die Leitung eines Mädchenwohnheimes übernimmt, das zum polnischen Gymnasium St. Katharina gehört.

1908
Die ständig wachsende, aber im Verborgenen lebende Gemeinschaft wird ein autonomes Ursulinenkloster, und Mutter Ledóchowska dessen Oberin. Im Geheimen bereiten sich neue Ursulinen im Noviziat auf das Ordensleben vor.

1910
Am Finnischen Meerbusen entsteht ein Haus der Gemeinschaft und ein nach den pädagogischen Ideen von Mutter Ursula geführtes Gymnasium mit einem Mädchenwohnheim.

1914
Der Ausbruch des Krieges hat die Ausweisung Mutter Ursulas aus Russland zur Folge. Sie reist nach Skandinavien, zuerst nach Stockholm, dann nach Dänemark. Dorthin versetzt sie nach und nach die Schwestern aus dem unter den Kriegsfolgen leidenden Petersburg und gründet gemeinsam mit ihnen eine Schule für Mädchen aus Skandinavien. Sie nimmt auch am Leben der lokalen Kirche und Gesellschaft teil und beginnt, bei dem von Henryk Sienkiewicz in der Schweiz gegründeten Hilfskomitee für die Kriegsopfer in Polen mitzuarbeiten.

1920
Die Ursulinengemeinschaft aus Petersburg kehrt in das freie Polen zurück und lässt sich in Pniewy bei Posen nieder. Bald danach bekommt sie die Erlaubnis des Papstes, sich zur Kongregation der Ursulinenschwestern vom Herzen Jesu im Todeskampf (graue Ursulinen) umzuformen. Aus den alten Wurzeln wächst ein neuer Zweig, der nach dem Geist der Heiligen Ursula und der Tradition der Erziehungs- und Lehrarbeit (als dem bevorzugten Evangelisierungsmittel der neuen Zeit) leben will, gleichzeitig jedoch nach neuen Formen sucht, die den aktuellen Bedürfnissen, insbesondere der Armen, entsprechen sollen. Die Kongregation, die unter Mutter Ursulas Führung bleibt, entwickelt sich schnell. Es entstehen Häuser in Polen und Missionseinrichtungen an der östlichen Grenze. Seit 1928 existiert die Kongregation in Italien, 1930 organisieren Schwestern, welche die Mädchen begleiten, die auf der Suche nach Arbeit nach Frankreich fahren, dort die ersten Häuser. Mutter Ursula stellt bei der Formation ihrer Mitschwestern die Liebe zu Gott an die erste Stelle und sie wünscht sich, dass diese in Einfachheit und Bescheidenheit leben, verbunden mit der Selbsthingabe an die anderen, insbesondere an Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig sollen die Schwestern bei allen ihren Aktivitäten für die anderen kreativ sein. Lächeln, Lebensfreude und Güte betrachtet sie als ein besonders glaubwürdiges Zeugnis der Beziehung zu Christus, das einen sehr großen Einfluss auf die ganze Evangelisations- und Erziehungsarbeit hat. Sie lehrt, dass Heiligkeit für jeden erreichbar ist, dass sie im liebevollen Engagement gegenüber Gott und den Menschen bei der Erfüllung der täglichen Pflichten besteht. Sie selbst reist viel, besucht die Schwesterngemeinschaften und reagiert auf Vorschläge für neue Arbeitsfelder. Sie würdigt die Rolle, die verschiedene Organisationen bei der Katechese und in der religiösen Erziehung spielen, und bringt u.a. die Eucharistische Jugendbewegung nach Polen. Sie organisiert die Herausgabe von Zeitschriften für Kinder und Jugendliche und schreibt auch selbst Artikel. Trotz ihrer vielen Beschäftigungen findet sie Zeit, Kinderbücher zu schreiben. Sie nimmt aktiv am religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben ihres Landes teil, wofür sie hohe staatliche Auszeichnungen bekommt.

Mutter Ursula „verliert sich” in der Liebe Christi und diese Liebe drängt sie in allem, was sie tut. Sie liebt jeden einzelnen Menschen ohne auf seine Konfession, Weltanschauung oder Position in der Gesellschaft zu schauen.

1939
Als sie am 29. Mai in Rom stirbt, sagen die Menschen: „Eine Heilige ist gestorben“.

1983
Am 20. Juni spricht Papst Johannes Paul II. Mutter Ursula in Posen selig. Diese Seligsprechung ist zugleich die erste in Polen.

1989
Der unverweste Leib der Seligen Ursula wird von Rom nach Pniewy überführt und in der Kapelle des Mutterhauses beigesetzt.

2002
Ende des kanonisches Prozesses für die Heiligsprechung von Mutter Ursula. Bekanntgabe des Dekretes der Anerkennung eines Wunders, dass sich auf die Fürsprache der Seligen ereignet hat.

2003
Heiligsprechung von Mutter Ursula am 18. Mai in Rom durch Papst Johannes Paul II.

mehr über die hl. Ursula auf http://sanktuarium-pniewy.pl/de/

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